TI-Anwendungen im Fokus: KIM

TI-Anwendungen im Fokus: KIM

KIM ("Kommunikation im Medizinwesen") ist ein sicheres E-Mail-System, das speziell für das deutsche Gesundheitswesen entwickelt wurde. Es ermöglicht den sicheren Austausch von medizinischen Daten wie Befunden, Abrechnungen, Röntgenbildern und sogar elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen zwischen medizinischen Leistungserbringern.

Im Gegensatz zu herkömmlichen E-Mail-Diensten bietet KIM eine hardwarebasierte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die es unbefugten Dritten unmöglich macht, auf die übertragenen Daten zuzugreifen. Jede Nachricht und jedes Dokument wird verschlüsselt über das vom Internet isolierte Netz der TI gesendet und erst beim Empfänger entschlüsselt.

Vorteile

  • Vertraulichkeit: Durch die starke Verschlüsselung bleibt der Inhalt der Nachrichten ausschließlich den Augen der berechtigten Empfänger vorbehalten.
  • Fälschungssicherheit: Manipulationen der Daten während der Übertragung können leicht erkannt werden, da die Integrität der Nachricht erhalten bleibt.
  • Geprüfte Identität: Jeder Nutzer von KIM ist eindeutig verifiziert und registriert, wodurch sichergestellt ist, dass Nachrichten tatsächlich von der angegebenen Quelle stammen.
  • Schnelle Auffindbarkeit: Durch den zentralen Verzeichnisdienst können alle KIM-Teilnehmer einfach und ohne Fehlerquelle gefunden werden.

Wie funktioniert KIM?

KIM kann entweder direkt über das Primärsystem einer Arztpraxis mit integrierter E-Mail-Funktion oder über ein Standard-E-Mail-Programm verwendet werden. Für die Nutzung sind ein Praxisausweis (SMC-B), ein eHealth-Kartenterminal und ein Zugang zur TI erforderlich.

Kosteneffizienz

Der Betrieb von KIM wird durch Pauschalen unterstützt, die von den gesetzlichen Krankenkassen im Rahmen der TI finanziert werden. Diese Unterstützung umfasst sowohl die einmaligen Setup-Kosten als auch laufende Betriebskosten.

Zukünftige Perspektiven

Seit dem 1. Oktober 2021 ist die Nutzung von KIM für alle Arztpraxen gesetzlich vorgeschrieben, insbesondere für die Übermittlung eAUs. Langfristig soll KIM herkömmliche Kommunikationswege wie Fax und Briefpost vollständig ablösen. Dies wird nicht nur die Effizienz und Sicherheit medizinischer Kommunikation erhöhen, sondern auch zur weiteren Digitalisierung des Gesundheitswesens beitragen.

KIM ist somit mehr als nur ein Kommunikationswerkzeug; es ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer sicheren, effizienten und digital vernetzten Gesundheitsversorgung in Deutschland.

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